Palmarum
Palmarum: Bilddetailanalyse
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Hosianna - Kreuzige
Jesus
auf seinem Weg
Jesus
auf einem Esel
Barfuss
Hellwach
Schauend
Grüßend
Segnend
Wohin schaut Jesus?
Wohin schauen die Leute?
Wohin schaue ich?
Was kann ich erkennen?
Eine lebhafte Szene
Menschen wedeln mit Palmenzweigen
Menschen legen Kleidung auf den Weg.
Jesus scheint aus der Situation herauszuschauen.
Die Leute scheinen auf sich zu schauen.
Links: Ein Liebespaar?
Wohin schaut die Frau hinter dem Esel?
Rote Kleidung
über dem Arm
oder auf dem Weg:
Nur einer hat etwas weißes dabei
Links: Leichentuch?
Vor Jesus breitet einer ein rotes Obergewand aus. Ein Wegbereiter.
Rechts: Am Tor lehnt ein Balken.
Dieser bildet mit dem roten Obergewand auf dem Weg eine gedachte Linie.
Der Weg Jesu führt schon jetzt zum Kreuz.
Das Tor ist voller Menschen.
Sie lassen Jesus kaum Raum.
Und da ist einer,
der wedelt den Palmenzweig nicht mehr.
Er schaut zu Jesus hin.
Er streckt seine Hand
- seinen Finger -
zu Jesus hin.
Rechts: Die Hand weist auf Jesus hin
Jesu segnende Hand
und die zeigende Hand des Mannes
bilden auch eine Linie.
Ich erinnere mich
an das Bild Michelangelos
in der Sixtinischen Kapelle,
wo Gott
den Finger
zu Adam hin
ausstreckt.
Beide Linien,
die von roter Kleidung und Balken
und die
von Hand zu Hand,
bilden ein gedachtes Kreuz.
Einem ist es möglich, das zu erkennen.
Alle anderen schauen in ganz andere Richtungen.
Jesus scheint seinen Weg zu kennen.
Seinen Weg durch diese Menschen hindurch
- für diese Menschen
Er scheint zu ahnen, dass er ihre Erwartungen, die durch die Palmenzweige zum Ausdruck gebracht wird, enttäuschen wird
Da kommt
kein politisch Mächtiger.
Kein Gesalbter
in diesem Sinne
des zum König
gesalbten.
Da kommt auch kein allmächtiger Gott
Da kommt ein Mensch,
der das annimmt,
was auf ihn zukommt.
Da kommt Gott,
der die Ohnmacht der Menschen annimmt.
Ein Gott,
der Mensch ist
- ganz und gar.
Kein starrer Götze.
Keine Projektionsfläche
menschlicher Allmachtsphantasien.
Kein von den Menschen
in den Himmel gehobener.
Kein Gott,
den man instrumentalisieren könnte,
den man sich für sich und seine Sache
zu eigen machen könnte.
Da kommt ein Mensch,
ein Menschensohn.
Ein Gotteskind,
das ganz eintaucht
in die dingliche,
die materielle Welt,
den gegenständlichen Kosmos,
das weltgewordene Universum.
Und - schon in der Schöpfung
ist diese menschliche Gottesbeziehung angelegt.
Seit Anbeginn ist Gott dabei,
den Menschen Mensch zu sein.
Er fordert
keine Anbetung,
keine Huldigung,
keine Unterwürfigkeit.
Er wünscht sich,
wahrgenommen zu werden,
wahrgenommen im hier und jetzt,
wahrgenommen in den Dingen,
den Menschen,
den Situationen,
die uns umgeben.
Dieser Gott Jesu
ist nicht
hochgesockelt,
hochglanzpoliert,
himmelhoch.
Jesus ist
alltäglich,
schlicht,
erd-
und
menschverbunden,
barfuss,
schutzlos
uns ausgeliefert.
Und vielleicht
kann ihn wirklich
nur einer erkennen:
Du für dich!