Mathilde Arnemann

Mathilde Arnemann geb. Stammann 26.3.1809-21.12.1896


>Schülerin in der >Unbehagenschen Schule

>Auf einer der Säulen im >Hamburger Rathaus zusammen mit >Gabriel Riesser abgebildet


Eine der Schülerinnen Unbehagens war Mathilde Arnemann geb. Stammann (26.3.1809-21.12.1896)


„Mit 20 Jahren heiratete sie Carl Theodor Arnemann aus Altona. Der früh verwitwete Kaufmann hatte eine Tochter aus erster Ehe. Das Ehepaar Arnemann bekam sechs Söhne. Carl Theodor Arnemann erlangte durch den Handel mit Hölzern aus Norwegen großen Reichtum. Daher unterhielt er ein Haus an der Palmaille und ein ländliches Anwesen in Niendorf. Hier trafen sich von Arnemann geförderte Künstler wie Bertel Thorvaldsen, Felix Mendelssohn Bartholdy oder die Sängerin Jenny Lind. Arnemann unterstützte auch den Herzog von Augustenburg, den er in Finanzfragen beriet. Aufgrund der Erbansprüche des Herzogs auf Holstein wurde das Ehepaar Arnemann in die Deutsch-Dänischen Kriege verwickelt. Mathilde Arnemann, die der patriotischen Grundhaltung ihres Mannes folgte, leistete Verwundeten Hilfe. Sie organisierte Lazarette und organisierte Hilfe für notleidende Einwohner Schleswig-Holsteins. Auch während der kriegerischen Auseinandersetzungen von 1866 und 1870/71 engagierte sie sich…Sie besuchte jährlich Karlsbad zu Kuraufenthalten. Da sie von der positiven Wirkung der Behandlungen überzeugt war, gründete sie dort die Elisabeth-Rosen-Stiftung, die armen Frauen Kuren ermöglichen sollte. Da Arnemann gesunde Lebensformen bevorzugte, entwarf sie weit geschnittene Kleider, die im Gegensatz zur beengten Mode der Zeit standen. In Altona und Eisenach rief sie Nähschulen ins Leben, die Frauen Hilfe zur Selbsthilfe geben sollten…Seit 1897 ist ihr Porträt an einer Säule in der Eingangshalle des Hamburger Rathauses zu finden.“


Im Zusammenhang mit den Säulen in der Rathausdiele gibt es einen interessanten Artikel über Gabriel Riesser (2.4.1806 - 22.4.1863) auf Deutschlandfunk Kultur: "Als dem Juristen, Publizisten und Politiker Gabriel Riesser in Hamburg als Jude eine Hochschullaufbahn verweigert wurde, machte er den Kampf für die Emanzipation der Juden zu seiner Lebensaufgabe. Denn bis zur Verfassung der 1860er Jahre durften in Hamburg nur Lutheraner ein Staatsamt bekleiden – Katholiken, Calvinisten und Juden blieb das verwehrt.“