St.Nikolai: Glocken

Einweihung einer Glocke 19267

Quelle: Archiv der Gemeinde

Scan: Michael Ostendorf

„Mit dem Neubau des Glockenstuhles 1599 bekam Moorfleet auch eine neue Glocke. Diese wurde von Hans Siop und Albrecht vom Dom, zwei Hamburger Glockengießern, hergestellt. 


1638 war ein Umguß nötig, da die Glocke geborsten war.


Im 19. Jahrhundert besaß die Kirche zwei Glocken, von Johann Bieber aus Hamburg hergestellt, von denen die kleine noch erhalten ist. Die größere, 1840 gegossen, mußte im 1. Weltkrieg abgegeben werden.


Gegenwärtig hat die Kirche drei Glocken:


Eine kleinere Bronzeglocke mit 112cm Durchmesser mit der Aufschrift:


`Im August 1827 ist diese Glocke gegossen unter den Landesherren Gerd. Schwartz und Christ. Nicol. Pehmöller, dem Pastor Peter August Lossau und den Kirchengeschworenen Joh. Jan. Wilhelm Meyer, Jacobi. Wenke, Joh. Chrph. Heuck, Hans A. Richters von Joh. Died. Bieber in Hamburg.´


Auf der anderen Seite steht der Psalm 100, V.2:


`Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken. Vivos Voco, Mordes plango. Folget freudig meinem Ruf zur Arbeit, zum Gebet, damit es wohl ums Herz und wohl im Haus steht.´


Die nächst größere Glocke mit einem Durchmesser von 126cm ist auch aus Bronze. Sie wurden 1926 in Lübeck gegossen. Die Inschrift lautet:


`Lobe den Herrn, meine Seele!´ und: `Geopfert für Deutschlands Wehr - 1917, erneuert zu Gottes Ehr - 1926.´


Die größte und gleichzeitig die schönste Glocke ist die Stahlglocke {es ist eine Bronzeglocke. Anmerkung von Michael Ostendorf} (166cm Durchmesser) mit einem Gewicht von 2388kg. Sie wurde 1939 in der Hofglockengießerei Franz Schilling in Apolda/Thüringen hergestellt. Auf einer Seite trägt sie den Namen `Urenvlet´(Moorfleet) und auf der anderen als Sinnbild den Moorfleeter Ewer. Nach Sachverständigenaussagen hat diese Glocke einen selten schönen und einheitlich reinen Klang.


Alle drei Glocken brauchten glücklicherweise im 2. Weltkrieg nicht abgegeben zu werden. - Seit 1928 werden sie nicht mehr mit der Hand geoutet. Damit ging wieder ein Stück Tradition verloren. 


Wem ich ein Urteil über die Glocken abgeben sollte, so müßte ich die Worte gebrauchen, die über die Stahlglocke {Bronzeglocke s.o.} gesagt wurde. Es gibt sicher noch hübscher tönende Glocken, doch der Dreiklang der Moorfleeter, die Tag für Tag über das Land rufen, klingt für mich am schönsten“


Quelle: Zitiert nach Monika Buschs Schulabschlussarbeit von 1961